Wettkampfergebnisse 2024
Weltmeisterschaft in Bankdrücken in Austin (Texas)
Niederbayerische Meisterschaften im Kraftdreikampf Classic in Landshut am 30.03.2024
 
Weltmeisterschaft in Bankdrücken in Austin (Texas)
Franz Nerb bricht Weltrekord im Bankdrücken!

Für manche Menschen scheint das Alter keine Rolle zu spielen. Franz Nerb ist so ein Mann. Der gebürtige Niederbayer ist in der Altersklasse 60 bis 69 Jahre und der Gewichtsklasse bis 93 kg bereits dreifacher Weltmeister. Weil es da nichts mehr zu gewinnen gab, trat er nun bei der Weltmeisterschaft in Texas in der Gewichtsklasse bis 83 kg an und drückte neuen Weltrekord!

Das Bankdrücken ist seine Leidenschaft und er hat in seinem Sport alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Bayerischer Meister, Deutscher Meister, Europameister und sogar dreimal hintereinander Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 93 kg. Franz Nerb hat den Kraftsport erst spät für sich entdeckt, was ihn aber nicht davon abhielt, mehrere Weltrekorde aufzustellen. Auf der Weltmeisterschaft in Texas wurde er nun in der Altersklasse von 60 bis 69 Jahren und der Gewichtsklasse bis 83 kg mit einer sagenhaften Leistung von 165 kg erneut Weltmeister und stellte nebenher noch einen neuen Weltrekord auf.

Sein Trainingspartner Werner Wieninger startete in der gleichen Altersklasse und erreichte in der Gewichtsklasse bis 120 kg einen sagenhaften dritten Platz. In der Gruppe Master 3 (Alterklasse 60 bis 69) wurden die beiden, zuammen mit ihren Teamkollegen Mannschafts-Vizeweltmeister.

Wir haben mit dem starken Mann aus Saal an der Donau, für den es auch in zunehmendem Alter keine Grenzen zu geben scheint, über das Geheimnis seines Erfolgs gesprochen.

Franz Nerb, herzlichen Glückwunsch zum Weltmeistertitel und dem neuen Weltrekord! Sie wurden ja bereits 2021 Deutscher Meister in der Gewichtsklasse bis 105 kg, Europameister in der Gewichtsklasse bis 93 kg und sogar Weltmeister in der Gewichtsklasse bis 93 kg. Was hat Sie dazu bewogen, nun in der Gewichtsklasse bis 83 kg zu starten und wie haben Sie sich auf diesen Wettkampf vorbereitet?
Ich wurde dreimal hintereinander Weltmeister in der 93 kg Klasse und wollte dann mal eine andere Gewichtsklasse ausprobieren. Ich wollte aber nicht höher gehen, da ich zu viel Gewicht hätte zulegen müssen, daher habe ich mich nach unten in die Gewichtsklasse von 83 kg orientiert, was relativ ungewöhnlich ist. Das war, wie ich zugeben muss, eine ziemliche Quälerei.
Ich konnte mich aber für die WM qualifizieren, bin in diesem Wettkampf auch Deutscher Meister geworden und hatte damit das Recht, an der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft teilzunehmen.
Auf der Weltmeisterschaft waren zwei sehr gute Amerikaner dabei, die ich schlagen musste, was mir letztendlich auch gelungen ist. Ich hatte es bereits im zweiten Versuch geschafft, einen neuen Weltrekord zu drücken, aber dann hatte mir einer der Amerikaner den in seinem Versuch weggenommen und auch einen neuen Weltrekord gedrückt. Und somit musste ich zu guter Letzt wieder einen neuen Weltrekord drücken, um den Amerikaner zu besiegen. Somit wurden in einem Wettkampf drei Weltrekorde gedrückt.

Wie bereitet man sich auf solch einen Wettkampf vor? Wie viele Stunden trainieren Sie pro Tag?
Ich trainiere eigentlich nur zweimal in der Woche, da man in meinem Alter langsamer regeneriert. In diesem Fall musste ich jedoch zusätzlich zwei bis drei Mal pro Woche reine Cardioeinheiten, wie z. B. Fahrradfahren, einplanen, da ich an Gewicht verlieren musste. Denn wenn ich meine Mahlzeiten reduziert hätte, hätte ich an Muskelmasse verloren.

Welche Rolle spielt die Ernährung in Ihrem Training und der Wettkampfvorbereitung, und gibt es besondere Ernährungsgewohnheiten, die Sie befolgen, um Ihre Leistungsfähigkeit zu maximieren?
Ich versuche, möglichst viele Proteine zu essen, bin aber kein grosser Befürworter von Eiweissshakes. Ich versuche, mein Gewicht auf vernünftigem Weg zu erreichen, bin aber auch kein Asket. Wenn ich für den Sport alle Lebensfreuden aufgeben müsste, dann würde ich es nicht machen. Aber es hat ja auch so für den Weltrekord gereicht.

Sie sind, zusammen mit Werner Wieninger, der in seiner Gewichtsklasse Dritter geworden ist, auch in der Mannschaft angetreten und wurden Vizeweltmeister. Wie wichtig ist der Teamgeist in einem so individualistischen Sport wie dem Bankdrücken?
Werner Wieninger ist mein Trainingspartner, wir kennen uns seit Jahren. Wir konnten bis jetzt immer, egal ob wir an Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften teilgenommen hatten, mit zwei Medaillen nach Hause kommen. Das ist schon aussergewöhnlich und auch ein sehr grosser Erfolg für den Verein in Bad Abbach. Wir haben bei dieser Weltmeisterschaft auch jeweils zwei Medaillen gewonnen, ich Gold und Silber und der Werner Silber und Bronze. Mehr als zwei Medaillen kann man in einem Wettbewerb nicht gewinnen.

Für mich ist es wichtig, einen guten Trainingspartner zu haben, weil einer den anderen motiviert. Auch wenn man mal einen schlechten Tag hat, geht man ins Training, weil der andere auf einen wartet. Das ginge alleine gar nicht. Das mit dem Werner ist schon eine Erfolgsstory. Auch das Body Fit Studio in Bad Abbach ist für mich sehr wichtig, da der Club einfach gut zu mir passt.

Sie haben erst im Alter von 58 Jahren mit dem professionellen Kraftsport angefangen und sind ein perfektes Beispiel dafür, dass Alter nur eine Zahl ist. Was würden Sie anderen Menschen raten, die im Alter von 50 oder 60 Jahren ihre Fitness verbessern möchten oder sogar in Ihre Fussstapfen treten möchten?
Einfach anfangen. Bei mir war es relativ einfach. Ich habe gemerkt, dass ich Schwierigkeiten bekommen hatte, meine Schuhe zu binden oder aus dem Auto ein- und auszusteigen, und Hosen, die ich gerade gekauft hatte, hatten plötzlich eine andere Grösse. Man fällt dann ja oft in eine gewisse Lethargie und nimmt das alles hin. Aber genau dann ist es Zeit, etwas zu tun. Ich hab angefangen zu trainieren und alles Weitere hat sich einfach so ergeben. Werner war zu der Zeit bereits Europameister und der hat mich mitgezogen und motiviert, zur Bayerischen Meisterschaft mitzufahren und von da an war ich dabei. Danach haben wir mit der Nationalmannschaft an internationalen Meisterschaften teilgenommen. Das ist an sich schon ungewöhnlich, dass so ein alter Mann wie ich Teil einer Nationalmannschaft ist. Das sind ja überwiegend junge Leute. Aber wie gesagt, man muss einfach anfangen, egal was. Ob das Schwimmen, Radfahren oder Skifahren ist, Hauptsache man bewegt sich und ist aktiv.

Wie geht es nun weiter? Welche Ziele haben Sie nach diesen Erfolgen noch?
Eigentlich sage ich jedes Jahr, dass ich aufhöre. Ich bin noch zur Europameisterschaft im August gemeldet und dann würde ich sagen, es reicht. Aber ich würde keinen Eid darauf schwören. Der Amerikaner hat mich zur Revanche bei der nächsten Weltmeisterschaft in Norwegen herausgefordert, aber das habe ich noch nicht entschieden.

Vielen herzlichen Dank für Ihre Zeit, Herr Nerb. Wir gratulieren Ihnen nochmals herzlich zu Ihrem grossartigen Erfolg und wünschen Ihnen für Ihre nächsten Meisterschaften viel Erfolg.

Foto:
Weltmeisterschaft in Bankdrücken in Austin (Texas)
 
 
Niederbayerische Meisterschaften im Kraftdreikampf Classic in Landshut am 30.03.2024
Leistungssteigerung bei Erik Gomez-Rothtauscher!

In seinem dritten Kraftdreikampfwettbewerb konnte Erik Gomez-Rothtauscher vom KKC Bodyfit Bad Abbach e. V. abermals seine Leistung steigern. Nach 445 kg im ersten und 507,5 kg im zweiten schaffte er nun 512,5 kg bei den Niederbayerischen Meisterschaften.
Mit einem Körpergewicht von 77,6 kg startete der 24-Jährige in der Aktivenklasse bis 83 kg. Nach drei gültigen Versuchen beendete er das Kniebeugen mit 190 kg, patzte dann aber beim Bankdrücken im ersten Versuch mit 107,5 kg, da er das Press-Kommando des Kampfrichters nicht abwartete. Der Wiederholungsversuch und auch der dritte Versuch mit 112,5 kg wurden wiederum gültig gedrückt. Beim Kreuzheben lief es wieder wie geschmiert: 180 kg, 195 kg und 210 kg wurden locker bis zum aufrechten Stand gezogen. Mit 512,5 kg Gesamtleistung belegte er den vierten Platz, wobei er meint: Bei den Kniebeugen und beim Kreuzheben wären 10 kg mehr drin gewesen.
Foto (Marco Fuchs): Erik Gomez-Rothtauscher bei der Kniebeuge mit 190 kg.

Foto (Marco Fuchs):
Erik Gomez-Rothtauscher bei der Kniebeuge mit 190 kg.
 
 

Home